Pinsel mit goldener Farbe

Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Uns begegnen im Internet immer wieder optisch hochwertige Webseiten. Doch schon nach einem kurzen Blick unter die Haube sträuben sich bei unseren Entwicklern leider allzu oft die Haare. „Es ist nicht alles Gold, was glänzt“ – das gilt auch im Bereich der Webseiten. Nun stellt sich schnell die Frage: Was macht hochwertigen Quellcode aus? Ist hochwertiger Quellcode wichtig, wenn es doch optisch keinen Unterschied macht?

Das „A“ und „O“ von hochwertigem Quellcode

In der Programmierung können Aufgaben über viele verschiedene Wege umgesetzt werden. Das Ergebnis der Aufgabe kann mit jedem Weg identisch ausfallen, jedoch können sich die unterschiedlichen Lösungsansätze erheblich in der Qualität unterscheiden.

Weniger ist mehr

Grundsätzlich gilt: Je weniger Quellcode, desto besser. Kommt ein Entwickler auch mit weniger Quellcode zum gleichen Ziel, bedeutet das weniger Ladezeit. Der Server und auch der aufrufende Computer muss dann weniger Quellcode verarbeiten. Zudem ist dann die Datenmenge, die der aufrufende Computer herunterladen muss, kleiner. Gerade das Herunterladen von HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien (Grundpfeiler einer Webseite) wirkt sich direkt auf die Ladezeit einer Webseite aus. Wenn anstatt von 50KB nur 23KB heruntergeladen werden müssen, geht das deutlich schneller und der Nutzer kann die Webseite zügiger aufrufen.

Eine der Grundregeln in der Programmierung heißt „Don’t repeat yourself“ (DRY – zu deutsch: Wiederhole dich nicht). Wird diese Regel eingehalten, bewirkt das indirekt auch die Reduzierung des Quellcodes. Indem Entwickler mehrere ähnliche Programm-Abläufe mit einer einzigen Funktion abwickeln, sparen sie Quellcode ein. Zudem ist weniger Quellcode übersichtlicher und damit langfristig besser wartbar.

Browserunterstützung ganz nach den Ansprüchen der Zielgruppe

Nun ist die Qualität des Quellcodes nicht so einfach auf ein Kriterium zu beschränken. „Je weniger, desto besser“ – doch darf man auch die Ansprüche an eine Webseite nicht außer Acht lassen. Soll eine Webseite zum Beispiel auch auf älteren Browsern wie dem IE 8 oder IE 9 fehlerfrei bedienbar sein, so muss darauf speziell eingegangen werden.

Gerade die Bereiche HTML und CSS sind in den letzten Jahren stark erweitert worden. So werden viele neue CSS-Eigenschaften und neue HTML-Elemente in älteren Browsern nicht unterstützt. Wird eine Webseite mit modernsten Techniken umgesetzt und bei der Umsetzung nicht auf alte Browser geachtet, so kann das in älteren Browsern zu optischen Einbüßen bis hin zur kompletten Unbedienbarkeit führen.

Um auch ältere Browser zu beachten, wird zusätzlicher Code benötigt, der speziell auf die alten Browser eingeht. Damit wird mehr Quellcode erzeugt, allerdings zugunsten des Nutzers und der Ansprüche der Webseite.

Langfristige Ausrichtung der Entwicklung

Weil in den Bereichen der Web-Entwicklung so viel Bewegung herrscht, muss auch immer ein Auge auf die neuesten Entwicklungen und Trends gehalten werden. Oft passiert es, dass zu einem Problem (z.B. responsive Bilder, Gridumsetzung) mehrere Lösungsansätze entwickelt werden. Erst mit der Zeit kristallisiert sich dann heraus, welche Lösung sich davon durchsetzen wird. Hat man dies im Blick, kann schon früh auf das richtige Pferd gesetzt werden, was eine spätere Umrüstung erspart.

Um hier den Überblick zu behalten, helfen allgemein definierte Standards. Organisationen wie W3C (World Wide Web Consortium) oder auch die generellen Standards von HTML5 oder CSS3 geben eine gute Richtung vor. Diese Standards haben großen Einfluss auf die Browser-Entwicklung. So werden die in den Standards definierten Eigenschaften und Funktionen mit hoher Sicherheit von allen neuen Browsern unterstützt.

Ebenfalls kann Quellcode durch das Einhalten von Standards, übersichtliche Einrückung und Kommentare so gestaltet werden, dass dieser auch langfristig gut gewartet und erweitert werden kann. So findet sich der Entwickler selbst auch nach langer Zeit schnell wieder in den umgesetzten Abläufen zurecht. Auch fremde Entwickler begreifen dadurch schnell die Funktionalitäten. Dadurch bleibt der Code indirekt unanfälliger für Fehler.

Validität & Barrierefreiheit

Die Prüfung auf Validität des Quellcode einer Webseite kann man sich vorstellen wie eine Rechtschreibprüfung. Auch für HTML- oder CSS-Code gibt es „Rechtschreibregeln“. Ob diese alle eingehalten wurden, kann getestet werden. Die Validität des HTML-Codes kann leicht über einen einfachen Validierungs-Test getestet werden.

Soll eine Webseite barrierefrei (z.B. für Personen mit einer Sehbehinderung) zugänglich sein, muss diese zwingend valide sein, damit z.B. Screenreader die Webseite verständlich vorlesen können. Natürlich müssen für eine barrierefreie Webseite noch weitere Aspekte eingehalten werden (Kontrast, HTML-Struktur, etc.).

Fazit

Unter der Haube können Webseiten erhebliche Qualitätsunterschiede aufweisen. Wobei sich die Qualität des Quellcodes einer Webseite direkt auf einige Aspekte auswirken kann: Ladezeit, Wartbarkeit, Erweiterbarkeit, Fehleranfälligkeit, Zukunftssicherheit. Es ist daher sehr wichtig für eine nachhaltige Web-Entwicklung auch auf die Qualität des Quellcodes der Webseite zu achten.

Natürlich sollten die Usability der Webseite, das Webdesign und die Funktionalität darunter nicht leiden.

 

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