Qualität und Betreuung bei Projektübernahmen in TYPO3
In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Maßnahmen wir als clickstorm ergreifen, wenn wir bereits existierende TYPO3-Projekte in unsere Obhut übernehmen. Die Maßnahmen dienen einerseits dazu, einen optimalen Support für unsere Kunden gewährleisten zu können. Andererseits sind die Qualität des TYPO3-Systems (Backend) sowie der Webseite (Frontend) zu verbessern. Bei unseren Bestandskunden werden diese Maßnahmen bereits mit der Entwicklung einer neuen Webseite umgesetzt.
Entwicklungsumgebung schaffen
Als erstes benötigen wir einen Dump der Datenbank und des Dateisystems. Nur so können wir uns wirklich einen Überblick über die Webseite und den Quellcode dahinter verschaffen.
Entwicklung auf einem lokalen Server
Mit den gelieferten Daten richten wir auf unserem lokalen Server eine Entwicklungsumgebung ein. Diese ist von außen nicht zugänglich. Sie wird zukünftig dazu dienen, Neuerungen und Veränderungen am Code vorzunehmen. Erst wenn diese in der lokalen Umgebung erfolgreich getestet wurden, werden Sie auf das Live-System übertragen.
Ebenso nehmen wir Abstand davon, größere TYPO3-Updates direkt ins Live-System zu spielen. Wir übernehmen diese immer erst in die Entwicklungsumgebung.
Versionsverwaltungssystem einrichten
Damit die Änderungen am Quellcode jederzeit wieder rückgängig gemacht werden können, übernehmen wir alle projektspezifischen Dateien in ein Versionsverwaltungssystem (z.B. Git). Mit der Software ist es möglich, dass Änderungen sich in Versionen wiederspiegeln. Sollten Fehler in der Webseite auftreten, ist es jederzeit möglich, zu einer bereits laufenden Version zurückzukehren. Das ist ähnlich zu den Systemwiederherstellungspunkten bei Windows.
TypoScript-Einstellungen und die Rechteverwaltung sind oftmals direkt in der Datenbank gespeichert. Wir lagern diese in Dateien aus und überführen sie zusammen mit den Templates, CSS und JavaScript-Dateien in ein eigenständiges Git-Repository. Dieses ist ebenfalls vor Zugriffen von außen geschützt.
Wie in dem Screenshot ersichtlich, sind die Änderungen während der Entwicklung dank Git für alle unsere Entwickler nachvollziehbar. Somit ist gewährleistet, falls z. B. ein Entwickler krankheitsbedingt ausfällt, dass jeder im clickstorm-Team die bisherigen Schritte nachvollziehen kann. Das gewährleistet die Qualität in der Kundenbetreuung.
TYPO3 Version überprüfen
Die Sicherheit von OpenSource-Projekten ist nicht zu vernachlässigen. Schließlich ist der Quellcode jeder Version komplett einsehbar. Auch Schwachstellen und Sicherheitslücken werden offen kommuniziert. Daher ist es uns sehr wichtig, dass den von uns betreuten Projekten auch ein aktuelles TYPO3 zugrunde liegt. Demnach werden wir TYPO3-Projekte bei der Übernahme auf eine aktuelle Version updaten, falls dies notwendig ist.
Derzeit werden die TYPO3-Versionen 6.2, 7.6 und 8.4 mit Sicherheitsupdates unterstützt. Bei den ersten beiden handelt es sich um eine Long Term Support Version. Sie werden über einen längeren Zeitraum mit Bugfixes und Sicherheitsupdates versorgt. Der Support für die jeweiligen Versionen endet:
- bei der 6.2 am 31. März 2017,
- bei der 7.6 am 01. Dezember 2018,
- bei der 8.4 am 20. Dezember 2016.
- Die 8 LTS ist für den 04. April 2017 geplant.
Extensions reduzieren
Um den Aufwand bei TYPO3-Updates zu minimieren, ist es wichtig, dass keine unnötigen oder gar redundanten Extensions im System vorliegen. Auch Erweiterungen, welche bereits deinstalliert wurden, gehören endgültig gelöscht.
Den TYPO3-Kern zu aktualisieren verursacht wenig Aufwand. Hierfür gibt es Migrationspfade, welche abzuarbeiten sind. Die einzelnen Extensions müssen jedoch auf die neue Version angepasst werden. Datenbankmigrationen und Template-Veränderungen sind hier keine Seltenheit. Wird die Extension gar nicht mehr entwickelt, wie z. B. TemplaVoilà für die 7.6, so muss nach Alternativen gesucht werden. Den Quellcode der Eigenentwicklungen gilt es ebenfalls zu aktualisieren.
Zusammengefasst lässt sich sagen, je weniger Extensions, desto besser. Somit versuchen wir bei der Projektübernahme unnötige Erweiterungen aufzuspüren und zu entfernen.
Rechteverwaltung optimieren
Oftmals wird bei schlechten Erfahrungen in der Kundenbetreuung TYPO3 als schlechtes System empfunden. Es sei zu kompliziert. Sind die Rechte jedoch soweit herunter gebrochen, dass die Redakteure nur das im Backend sehen, was sie auch wirklich benötigen, wird dieses Argument schnell außer Kraft gesetzt. Die Rechteverwaltung in TYPO3 ist sehr feingliederig. Es gibt kaum ein Feld oder Modul, welches sich nicht steuern lässt.
Deswegen stimmen wir mit unseren Kunden den Workflow des Unternehmens ab und richten das TYPO3-System dementsprechend ein. Gibt es beispielsweise einen Redakteur, der nur News bearbeiten soll, dann bekommt er nur hierfür die entsprechenden Rechte.
Administratoren sind für die Verwaltung des Systems gedacht. Für die reine Inhaltspflege empfiehlt es sich immer, einen Redakteur-Account zu verwenden. Den Unterschied sehen Sie im folgenden Beispiel. Links ist die Ansicht für Administratoren und rechts für Redakteure.
Optimierung des Frontends
Die Maßnahmen welche im Backend getroffen werden müssen, können wir erst nach einem entsprechenden Zugang dazu einsehen. Oftmals sehen wir jedoch schon im Frontend, dass noch mehr Potential in der Webseite steckt.
Verbesserung der Ladegeschwindigkeit und des Quellcodes
Aus technischer Sicht lassen sich leicht Maßnahmen ergreifen, welche die Ladegeschwindigkeit einer Seite verbessern. So sind beispielsweise HTML-, CSS- und JavaScript-Dateien zu bündeln und als jeweils eine Datei an den Nutzer der Webseite zu übergeben. Ebenso sind HTML-Fehler aus dem Quellcode zu eliminieren. Ein sauberer Code repräsentiert die Qualität der Webseite. Darüber hinaus gibt es vielerlei weitere Maßnahmen, um die Qualität im Frontend zu verbessern. Zur Überprüfung einer Webseite eignen sich Tools wie Googles PageSpeed Insights.
SEO-relevante Aspekte berücksichtigen
Die Optimierung der Ladegeschwindigkeit und die Übergabe eines validen Codes sind auch für die Suchmaschinenoptimierung relevant. Zudem sind eine sitemap.xml und eine robots.txt für die Webseite zu hinterlegen, welche die Suchmaschinen beim Indexieren der Seite unterstützen.
Duplicate Content (doppelte Inhalte) ist wegen fehlerhafter URL-Strukturen zu beseitigen. Eine Webseite könnte beispielsweise unter den folgenden URLs zu erreichen sein:
- http://www.clickstorm.de/kontakt
- http://www.clickstorm.de/kontakt/
- http://www.clickstorm.de/kontakt.html
- https://www.clickstorm.de/kontakt/
- http://www.clickstorm.de/de/kontakt/
- …
Wie Sie sehen sind viele Kombination möglich, wenn keine entsprechenden Weiterleitungen angelegt sind. Ist zusätzlich kein canonical-Tag hinterlegt, dann müssen die Suchmaschinen selbst entscheiden, welche URL sie nun in den Ergebnissen darstellen. Das führt häufig zu einer Verschlechterung des Rankings der jeweiligen Seite.
Doch nicht nur technisch, auch redaktionell sind SEO-Aspekte zu berücksichtigen. Sind beispielsweise alternative Texte bei Bildern oder Seitentitel und -beschreibung ordentlich hinterlegt?
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Dem Redakteur sind Werkzeuge an die Hand zu geben, damit er diese pflegen kann. Die Extension cs_seo von clickstorm bietet sich hierfür an. Darüber hinaus ist der Redakteur auf die Pflege der Daten zu sensibilisieren, damit er sie in seinen alltäglichen Arbeitsprozessen übernimmt.
Responsive Webdesign nachrüsten
Ist Ihre Webseite responsive? Wenn nicht wird es dringend Zeit, dies nachzurüsten. Schließlich gilt responsives Webdesign als Qualtiätsmerkmal. Besucher von Webseiten nutzen immer mehr mobile Endgeräte. Lässt sich Ihre Webseite mit diesen nicht bedienen, ist die Gefahr groß, dass sie die Webseite vorzeitig verlassen und nicht wiederkehren.
Suchmaschinen können zudem erkennen, ob Ihre Webseite responsive ist oder nicht. Ist Ihre Webseite nicht für Smartphone und Tablet optimiert, wird sie hier in den Suchergebnissen weiter hinten auftauchen. Bei bestehenden Seiten lässt sich responsives Design nachrüsten.
Qualität und Support für Ihre TYPO3-Webseite
Die genannten Maßnahmen dienen dazu, die Qualität eines TYPO3-Projektes zu steigern und sind noch lange nicht vollzählig. Sie generieren sich aus unseren langjährigen Erfahrungen bei TYPO3-Umsetzungen und Projektübernahmen.
Uns ist sehr daran gelegen, dass TYPO3 als CMS nicht verteufelt wird, nur weil es nicht ordentlich eingerichtet wurde oder sich die Aussagen auf veraltete Versionen beziehen. Wir sind von TYPO3 als CMS bei komplexen Projekten überzeugt.
Weitere Tipps zu TYPO3 finden Sie auch auf unserem clickstorm YouTube-Kanal. Sollten Sie Fragen oder Anliegen zur Qualitätssteigerung für Ihre TYPO3-Webseite haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.